Mit freundlicher Genehmigung von "Freies Wort":
Am 04. März 02 erschien im „Freien Wort“ folgender Artikel von Nadine Anschütz über das 5. Ilmenauer Winterturnier:
Eine Quelle der Persönlichkeitsarbeit
Es war ein Rekord: 50 Werferinnen und Werfer waren am Samstag erschienen, um zum 5. Ilmenauer Winterturnier im Casting gegen- und miteinander anzutreten.
Ilmenau – Die Uhr zeigt kurz vor zwölf, als das Mädchen mit der breiten pinkfarbenen Haarsträhne an einem von fünf Startplätzen beim Präzisionswerfen steht.

Erfahrung macht auch an der Angel den 
Meister. Foto: B.Fritz
Schüchtern blickt sie zu den Jungs, die auf einer Bank sitzen und sich unterhalten. Ihr Gesicht ist errötet. Bis zu den Ohren. Sie hält kurz inne. Konzentration. Dann pendelt das Gewicht an der Angelschnur über den Boden. Sie zielt, wirft und ... daneben. Statt auf dem grünen Zielscheiben-Teppich ist das Gewicht auf dem Parkett aufgeschlagen. Noch ein Versuch. Dann geht es zum nächsten Startplatz. Als sie nach insgesamt zehn Würfen einen Zettel mit der Bewertung vom Kampfgericht bekommt, ist die Röte aus ihrem Gesicht verschwunden. 20 Punkte hat sie erreicht; 20 von maximal 100.
Veranstaltet vom Kreis-Angelfischereiverband Ilmenau e.V. und organisiert vom SV TU Ilmenau e.V. (Sektion Casting), ist dies das 5. Ilmenauer Winterturnier im Casting. Allerdings das erste offene. Waren bisher nur Mitgliedsgruppen des Kreisverbandes zugelassen, treten an diesem Samstag auch Castingsportler aus Sachsen und Ostthüringen an. Dadurch ist ein neuer
Teilnehmer-Rekord von 50 Werfern erreicht. Bisher waren es um die 30, die jährlich um Medaillen, Urkunden und Pokal warfen.
„Es spricht sich langsam herum, dass dies eine qualitative Veranstaltung ist“, sagt Bernd Riese, Gesamtleiter des Wettkampfes und Trainer der TU- Mannschaft. Ein Qualitätsmerkmal ist die von der Stadt zur Verfügung gestellte Dreifelder-Sporthalle, in der genug Platz ist, um den Gewicht-Zweikampf in Ziel und Präzision beziehungsweise den Mannschaftskampf auszuführen.
Zuspruch findet allerdings nicht nur das Turnier. Auch über den Nachwuchs in den Angelvereinen zeigt sich Bernd Riese zufrieden. Der Zulauf von Kindern und Jugendlichen sei in den vergangenen Jahren „deutlich mehr geworden“ , erklärt Riese, fügt aber an, dass es „Defizite in der Jugendarbeit“ gebe. „Das ist eine generelle Charakteristik unserer Zeit: Wir bieten zu wenig an.“
Als Trainer der TU-Mannschaft weiß Bernd Riese, dass die Mitgliedschaft in Vereinen – egal ob sportlicher oder kultureller Art – eine Quelle der Persönlichkeitsarbeit ist. Die Jugendlichen hätten nicht immer Lust, an Wettkämpfen oder am Training teilzunehmen.
„Manchmal muss man sich quälen“  und  ermutigt werden. Hier ist die Unterstützung der Erwachsenen gefragt. Aber diese bedarf der Opferung von Freizeit. 
Ihre Freizeit verbringen an diesem Samstag einige Helfer des TU –Vereins in der Sporthalle.
Ihre Aufgabe: Kampfrichter. Ausgetragen werden zwei verschiedene Wettkämpfe: der Gewicht-Zweikampf in Ziel und Präzision  für die Gruppen Mini, Schüler, Jugend und Senioren
sowie eine Mannschaftswertung.
Bei Letzterer treten drei Werfer aus einem Verein an – ein Senior (weiblich oder männlich) und zwei nach 1983 geborene Caster (mindestens eine Sportlerin).
Der Gewicht-Zweikampf muss von jedem abgelegt werden. Beim Zielwerfen gilt es zehn
aufgestellte gelbe Scheiben zu treffen, die von den Startpositionen aus 10, 12, 14 ,16 bzw. 18
Meter entfernt sind. Die Technik kann jeder Caster selbst bestimmen.

Der einheimische Nachwuchs schlug sich beim samstäglichen
Casting-Wettkampf in der Ilmsporthalle nicht schlecht. 
Foto: B. Fritz
Anders beim zweiten Teil des Gewicht-Zweikampfes, dem Präzisionswurf. Hier gibt es fünf unterschiedliche Startpositionen. Der Abstand von diesen bis zum grünen Zielscheiben-Teppich beträgt ebenfalls zwischen 10 uns 18 Metern. Von jeder Startposition aus ist eine andere Wurftechnik anzuwenden: Unterhandwurf, Seitwurf (rechts), Überkopfwurf, Seitwurf (links) und eine beliebige Technik. An jeder Position hat der Caster zwei Versuche. Beim Treffer in die Mitte gibt es 10 Punkte. Erreicht man den äußeren Ring, sind es immerhin noch zwei. 
In beiden Teilen des Gewicht-Zweikampfes kann man maximal je 100 Punkte erzielen. Wer am Ende „mehr als 200 Punkte hat, hat geschummelt“ , lacht Bernd Riese. 
Lachen können am Ende des Turniers auch die Gewinner: Robin Jüttner vom AV Langewiesen (Mini/männlich), Katrin Müller vom SV Manebach (Schüler/weiblich), Jivelin Klett vom SV TU Ilmenau (Schüler/männlich), Evgenia Petkina vom SV TU Ilmenau (Jugend/weiblich), David Gräser vom CC Saalfeld (Jugend/männlich), Katja Möller vom SV TU Ilmenau (Seniorinnen), Sven Wittig vom AV Wesenitztal (Senioren bis 45) sowie Olaf Schulz vom CC Saalfeld (Senioren über 45). Den Mannschaftssieg holen Katja Möller, Evgenia Petkina und Jivelin Klett vom SV TU Ilmenau. 

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