Verband fordert die Unterstützung eine konstruktive Opposition in der Politik bei Umsetzung ihres Hegeauftrages ein
Gespräch des 1. Vizepräsidenten für Gewässer, Natur und Umwelt mit Herrn Dr. Gerhard Botz, Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion im Thüringer Landtag
Am 17.12.2001 fand auf Initiative des Präsidiums
unseres Verbandes ein informatives Gespräch mit dem stellvertretenden
Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Thüringer Landtag, Herrn Dr. Gerhard
Botz in Rudolstadt statt.
An diesem Gespräch nahmen von Seiten unseres
Verbandes der 1. Vizepräsident für Gewässer, Natur und Umwelt,
Reinhard Karol, der amtierende Referatsleiter GNU, Eberhardt Schmidt und
der Geschäftsführer unseres Verbandes, Andreas Kirsch teil.
Endlich wurde von beiden Seiten auf Drängen
unseres Verbandes eine kleine „Durststrecke“ in der Zusammenarbeit überwunden,
denn leider war es uns in den letzten Jahren noch nicht gelungen, eine
den Problemen unserer Zeit angemessene Verbindung zur SPD- Fraktion im
Landtag auf- und auszubauen.
Das dürfte uns aber mit diesem Gespräch
gelungen sein.
In einer offenen, kritischen und konstruktiven
Art und Weise, wie es uns Anglern nun einmal eigen ist, wurden im Verlauf
des Gesprächs all jene Probleme angesprochen, die den Berufs- und
Freizeitfischern unter den Nägeln brennen und die der kritischen Begleitung
auch der Opposition im Thüringer Landtag unbedingt bedürfen.
Ausgehend von der Vorstellung unseres Verbandes
und seiner über 5.650 Mitglieder als aktive Natur- und Umweltschützer
wurden durch unseren 1. Vizepräsidenten solche Schwerpunkte aufgezeigt
wie
- das vor kurzen beschlossene Bundesnaturschutzgesetz
muss in aller seiner Komplexität und entsprechend seinem gedachten
Inhalten und Gesetzestext durch alle Naturschützer, und dazu gehören
auch wir Angler, in unserem Lande gemeinschaftlich umgesetzt werden.
Das entspricht unserem gesetzlichen Auftrag im
Thüringer Fischereigesetz zur nachhaltigen Hege der Fischbestände
und der Natur. Das geht aber nur bei gleichberechtigter Partnerschaft und
nicht entsprechend den Vorstellungen bestimmter Möchtegern-Naturschützer
und verlangt, dass man sich dazu an einen Tisch setzt, um unterschiedliche
Standpunkte auszudiskutieren.
Unser Beitrag dazu sind seit Jahren tausende freiwillige
Arbeitsstunden unserer Mitglieder an den Gewässern zum Schutze der
Natur und der Wiederansiedlung heimischer Fischbestände.
- Es geht um eine kritische Begleitung des Thüringer
Wanderfischprogramms, eingebettet in die Umsetzung der EU- Wasserrahmenrichtlinie
entsprechend den angedachten Prioritäten.
Darin sind alle Fließgewässersysteme
im Freistaat einzubinden und bereits im Vorfeld die Einstellung der notwendigen
finanziellen Mittel in den kommenden Doppelhaushalt zu gewährleisten.
Bei allen Überlegungen zur Neuzulassung von
künftigen Kleinkraftanlagen ist von dem Grundsatz der Durchgängigkeit
unserer Gewässer und der Einhaltung der notwendigen Restwassermengen
auszugehen. Jede Zulassung braucht unter diesen Gesichtspunkten eine genaue
Einzelfallprüfung.
- Angesichts des massenhaften Auftretens des Kormorans
und der angerichteten Schäden in unseren Gewässern und langfristig
am gesamten Ökosystem, brauchen wir eine Umsetzung der Thüringer
Kormoranverordnung und des Erlasses vom 26.07.2001 entsprechend den zugesagten
Prioritäten und nicht entsprechend der subjektiven Auslegung mancher
Naturschutzbehörden.
Jahrelange kostspielige Wiedereinbürgerungen
von heimischen Fischarten durch die Angelvereine werden zunichte gemacht
und Vereine in den Ruin getrieben.
Der Einfluss auf eine generelle Lösung in
Brüssel muss entschieden verstärkt werden.
Die Vertreter unseres Verbandes gaben in Verlaufe
des Gespräches zu bedenken, dass die Auflösung der
Oberen Fischereibehörde und deren Aufgabendelegierung an die unteren
Jagd – und Fischereibehörden nochmals überdacht werden sollten.
Die fachlich und zeitlich überforderten unteren Behörden sind
zur Zeit nicht in der Lage, die qualifizierte Arbeit einer mit Fischereiwissenschaftlern
besetzten Fachbehörde wahrzunehmen.
Im Ergebnis des Gespräches waren sich beide
Seiten einig, alle Probleme können nur im engen Miteinander aller
für den Schutz der Natur und Kreatur verantwortlichen Seiten gelöst
werden.
Für die Berufs- und Freizeitfischer kann
das nur auf dem Weg der Schaffung eines gemeinsamen Sprachrohres
– sprich Thüringer Landesfischereiverbandes – gehen. Die eindeutige
Position unseres Verbandes in dieser Frage ist bekannt.
All die uns bewegenden Probleme fanden ein offenes Ohr von Seiten Herrn Dr. Botz, der seinerseits die Unterstützung der SPD-Fraktion und seiner Person zusagte.
Und kaum zu Hause angekommen, kam auch schon die
Bestätigung der zugesagten Hilfe.
Die versprochene Teilnahme von Herrn Dr. Botz
an unserer Jahreshaupt- und Wahlversammlung am 26.1.2002 in Oberpörlitz
werten wir als lohnendes Ergebnis dieses Gesprächs.