Klarer Sieg der Fische
Angler und Fischer in Thüringen
haben quer durch alle Fraktionen und in der Regierung gewichtige Fürsprecher.
Im Landtag waren sich CDU, PDS,
SPD und der Landwirtschaftsminister in seltener Weise einig, dass dem Treiben
der Kormorane in den Gewässern des Landes nicht mehr tatenlos zugesehen
werden kann. Die Vögel - früher auf der Liste der vom Aussterben
bedrohten Tiere - haben sich inzwischen wieder so drastisch vermehrt, dass
die Fischbestände in Flüssen und Bächen in Gefahr sind.
Immerhin verschlingt jeder einzelne Kormoran täglich ein Pfund Fisch.
„Wir reden heute über schwarze
Vögel, deren Verhalten in Thüringen langsam zu bedrohlichen Entwicklungen
führt“, sagte PDS-Abgeordneter Tilo Kummer. Die eventuelle Anspielung
auf seine Partei im Freistaat focht Volker Sklenar (CDU) nicht an: „Die
Folge des Fraßdruckes ist eine starke Reduzierung der Fischbestandsdichten
in den Gewässern“. ergänzte der Minister unprosaisch.
Bei der Frage von Fressen und Gefressen
werden, hat das Parlament eindeutig Partei für Barben, Forellen und
Weißfische ergriffen. Dagegen wurde an den Kormoranen kaum eine gute
Feder gelassen. Da hat der Parlamentarische Abend der Angler und Fischer
vor Monaten doch gute Früchte getragen.
Ob jetzt wohl die Ornithologen einladen?
Jo.
Pressemitteilung „OTZ" vom 26.
Febr. 2002
NABU-Landesvorstand will im Mai zurücktreten
Harsche Kritik an Arbeit des Vorsitzenden
Gera (OTZ). Der Landesvorstand Thüringen
des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) will im Mai zurück treten.
Das hat der Vorstand am Sonntag in Gera zur Landesvollversammlung angekündigt.
In spätestens zehn Wochen solle
dafür eine außerordentliche Landesvertreterversammlung einberufen
werden. Mit dieser Entscheidung kam der NABU-Vorstand einem drohenden Mißtrauensantrag
zuvor.
Stein des Anstoßes stellte
die Arbeitsweise des noch amtierenden Landesvorsitzenden Dr. Dietrich von
Knorre dar, hieß es. Zahlreiche Delegierte aus ganz Thüringen
kritisierten eine mangelnde innere Vereinsführung. Defizite in der
Information an die Kreisverbände und „einen seit Jahren gepflegten
Schmusekurs mit der Thüringer Landesregierung“ zu Lasten der Verbandsziele.
Von den 76 Delegierten der Kreisverbände
und Fachgruppen votierten 47 für „eine Neuwahl des Vorstandes“. Wiederholte
Aufforderungen zum Rücktritt von Knorre.
Als die Versammlung dem Landesvorstand
daraufhin mehrheitlich die Entlastung für den Rechenschaftsbericht
und den Finanzbericht 2001 verweigerte, einigte man sich auf den Rücktritt
des Vorstandes.
Unser Kommentar dazu:
War Dr. von Knorre etwa auch zu sehr auf Schmusekurs mit der Thüringer Fischerei gegangen?
1. Immerhin ist er einer der wenigen
Realisten in seinem Verband, wenn es um das Kormoranproblem und seine Auswirkungen
auf die Thüringer Fischfauna geht.
2. Immerhin hat er sich gegen die
Zerstörung natürlicher Kieshabitate in über 70 Thüringer
Fließgewässern durch ungenehmigte Goldgräberei eingesetzt.
3. Immerhin hat er ein kritisches
Verhältnis zu den negativen Auswirkungen der Wasserkraft auf die Gewässerökologie
unserer Thüringer Fließgewässer.
Wir würden es bedauern, wenn
der Realismus, die Sachkunde und Integrationsfähigkeit dieses auch
von uns geachteten Naturschützers dem Thüringer Landesverband
des NABU verloren ginge.
Engstirnigkeit und Opposition der
Opposition willen gegenüber der Landesregierung und Andersdenkenden,
oder Naturschutz als Sinnbild für Verbote, Ausgrenzung und Sukzession
wären sicher keine gute Basis für eine weitere Entwicklung der
Zusammenarbeit des Thüringer NABU mit seinen bisherigen Partnern,
so auch mit der Thüringer Angelfischerei.